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Bericht über das Monatstreffen am 14. November 2024 – Themenabend “Krieg und Frieden”

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14 Personen, darunter vier Gäste, waren anwesend; zwei der Anwesenden lasen Prosatexte, vier trugen Gedichte vor. Die literarische Aneignung des komplexen Themas „Krieg und Frieden“ erfolgte auf sehr unterschiedliche Art und Weise, sodass wir einen spannenden Abend mit lebhaften Diskussionen erleben durften. 

Zu Beginn las Paulo C. Antonio Erinnerungen an seine Kindheit in Angola, einem Land im Kriegszustand, und seiner Brandmarkung zum Hexenkind. Ein verstörender Text, der aber auch vom glücklichen Entkommen erzählt.

Das philosophische Märchen von Peter Heinrichs ist voll von wunderbaren Bildern. Es ist ein Plädoyer für Toleranz als Schlüssel zum Frieden und gegen jeglichen Dogmatismus; eine Parabel voller Hoffnung.

Die drei Gedichte von Wolfgang Knittel, FDA, machten sehr nachdenklich: Ein melancholisches Portrait, das den Frieden als „schüchternen Exoten“ charakterisiert, der nur sein, nicht aber herrschen kann. Als Pendant dazu ein apokalyptisches Gemälde des Kriegs und schließlich wieder ein Gedicht über den – verlorenen – Frieden, der als Grundlage für seine Rückkehr und längere Dauer Zufriedenheit benötigt.

Die drei Gedichte über den Krieg von Horst Oberbeil, FDA, waren geprägt von erschütternden Bildern. Die „Trilogie des Untergangs“ beschwor mit großer Wucht am Beispiel des Kriegsgeschehens in Dresden 1945, in der Ukraine 2024 und in Gaza 2024 ein düsteres Untergangsszenario ohne jegliche Hoffnung, das vom Schweigen Gottes durchdrungen ist.

Die beiden von Christine Hoffmann, FDA, temperamentvoll vorgetragenen Gedichte boten einen anderen Blickwinkel: einen explosiven Schrei der Verzweiflung über die Borniertheit der Mächtigen und eine Warnung vor der Gewalt, die uns durch Fake News und Künstliche Intelligenz angetan wird.

Ruth Neureiter, FDA, traf mit der Frage – „wer liefert die Waffen?“ –  ihres prägnanten Gedichts über den Krieg einen wunden Punkt, wie die flammende Diskussion zeigte. Die Bitte um Segen in ihrem zweiten Gedicht eröffnete einen Lichtblick am Ende eines aufwühlenden Abends.  

Literatur wirkt. Sie zeigt unterschiedliche Perspektiven, eröffnet neue Denkhorizonte und fördert die Kommunikation. Dafür war dieser Abend ein gelungenes Beispiel.

Bericht und Moderation

Dr. Gabriele B. Hartl
stellvertretende Vorsitzende FDA Bayern

Bild: Vorderer Reihe: Christine Hoffmann, Horst Oberbeil, Ruth Neureiter,
Hintere Reihe: Paulo C. Antonio, Wolfgang Knittel, Gabriele B. Hartl, Peter Heinrichs
(jeweils v.l.n.r.)

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