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Nachruf Rose Zaddach

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Rose Zaddach

Liebe Rose,

„Eigentlich möchte ich immer leben“. Dieser Satz, den Du einmal gesagt hast, drückt mitreißende Lebensfreude aus, die ich als kennzeichnend für Dich erlebt habe.
Nun bist Du von uns gegangen – unerwartet und endgültig. Dabei gibt es so vieles, was Du noch vorhattest.
Ich darf Dir versichern: Der Freie Deutsche Autorenverband (FDA) Bayern und dort in erster Linie wir vom „Arbeitskreis Lyrik im öffentlichen Raum“ vermissen Dich in besonderem Maß. Du hinterlässt eine schmerzliche Lücke.

2019 warst Du Gründungsmitglied unseres Arbeitskreises: offen für neue Ideen, neugierig und tatkräftig. Möglichen Hindernissen zum Trotz wirktest Du bei all unseren bisherigen Projekten mit, aktiv, kollegial und nicht zuletzt mit Humor.
Selbst als es Dir nicht gut ging und Du unglücklich über krankheitsbedingte Beeinträchtigungen oder im Zweifel warst über Deine zukünftigen Perspektiven, konntest Du Deine Kräfte mobilisieren für Anregungen und neue Ideen und Taten: Deine Mitarbeit erwuchs ja auch aus Deiner reichen Lebenserfahrung und war uns dadurch besonders wertvoll.

Für mich bleibst Du ein Vorbild. Dieses Wort gebrauche ich nicht häufig. Ich gehöre einer Generation an, die vorsichtig ist mit Vorbildern.
Die Dir eigene Autonomie hat es Dir nach erfüllter Berufstätigkeit ermöglicht, Deine Romane und Gedichte zu veröffentlichen, und in eigenem Atelier Malereien, Drucke und Skulpturen zu schaffen, die Du der Öffentlichkeit in Ausstellungen präsentieren konntest. Du hast dafür viel verdiente Anerkennung erhalten.

Als Abrundung, vielleicht als Krönung Deines Schaffens wage ich hier Dein 2022 erschienenes Buch „Genesis“ zu erwähnen: eine wunderbare Verbindung aus lyrischen und künstlerischen Ausdrucksformen.
Deine Autonomie fand ihre Ergänzung durch Zuwendung und wohlwollendes Interesse an Deinen Mitmenschen – durch Anteilnahme und Verbundenheit mit ihnen. 

Autonomie und Verbundenheit – Du stehst für beides gleichermaßen.

So bin ich Dir persönlich für Deine Rückmeldungen, Deine Ermutigung zum Weiterschreiben und zum Dranbleiben, wenn meine Versuche eigene Texte zu veröffentlichen zu scheitern drohten,  unendlich dankbar – und ich weiß: Das gilt sicher nicht nur für mich.

Du hinterlässt eine große Lücke – nicht nur bei Deinem Partner Dieter, Deiner Tochter Mirjam, Deinen Enkelkindern und Deiner ganzen Familie. Ihnen drücke ich im Namen des Arbeitskreises „Lyrik im öffentlichen Raum“ hiermit unsere herzliche Anteilnahme aus.

Liebe Rose, Du warst die Frau, die so leicht nicht aufgibt – und musstest doch Deinen letzten Kampf verlieren.
Wir sind traurig. Du fehlst uns.

Ich wünsche Dir – in unser aller Namen: Christine, Gabriele, Horst, Karolina, Regina, Ruth, Veronique, Wolfgang, und von mir selbst – dass für Dich dort, wo immer Du jetzt sein magst, in Erfüllung gehe, was Du Dir am sehnlichsten gewünscht hast: Frieden.

Vielleicht – wie in Deiner „Genesis“ zu lesen:
Den Sprung jetzt wagen
in ferne Himmel segeln
weich landen im Gras.
Rose Zaddach (2022), Genesis. Mensch und Universum. S.44

Oder:
Schwebe nun getragen
von freundlichen engeln
heim ins nicht endende licht.
Christine Hoffmann (2023), Da bist Du Rose. Für Rose Zaddach. 4.Strophe

Deine Cony
Für den Arbeitskreis „Lyrik im öffentlichen Raum“ des FDA Bayern

Christine Hoffmann

Für Rose Zaddach:

DA BIST DU ROSE

in gedankenblitzen
in nächtlichen träumen
wärmend oder als kühler hauch
wirkmächtig bist bleibst du hier
vielleicht als erblühte rose im schnee
als rotkehlchen am fenstersims
und doch im anderen raum
gesehen gelesen gehört willst du werden
ein letztes mal getröstet von jenen
die erspürt deinen sinn dein werden
und nachempfinden dein leid
schwebe nun getragen
von freundlichen engeln
heim ins nicht endende licht

christine hoffmann

Fran  Thompson

Rose

Eine Blume
mit gleichem Namen
würde duften.

Du tratst
in mein Leben
so klar
wie der Morgentau,
der sich auf die
Blätter und
die Blüten
legt.

Deine Worte
so intensiv
und rein
sie strömen auf mich ein
strömen durch mich hindurch
aus mir hinaus
in die weite Welt.

Du bist
aus meinem Leben geschieden
so unmittelbar
unverhofft
es trifft mich
tief
ganz tief-
es duftet.

Rose, du Liebe
du liebst
bist geliebt
Liebe pur
in einem Wort –
Mutter.

Fran  Thompson
In memoriam Rose Zaddach 10.11.2023

Gabriele Hartl

Abschied

Duftende Rosen –
die schöne Seele verströmt
sich lächelnd ins All

Gabriele Hartl

Ruth Neureiter

Fliegen wolltest du
flieg, liebe Rose, so flieg
Seele flieg nach Haus`
*
ruth neureiter

Véronique Dehimi

Rose, du Rose
du hinterlässt uns einen Strauß so reich an Duft und Farben
deine Freude am Leben strahlt uns ewig an

Veronique Dehimi